Bevölkerungsprognose ist Herausforderung für Anhalt-Bitterfeld

Die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung herausgegebene Raumordnungsprognose 2040 sagt auch für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld erhebliche Bevölkerungsverluste voraus.
Zukunftsprognosen sind stets eine Fortschreibung gegenwärtiger Bedingungen und Verhältnisse. Aufgabe von Politik ist es aber Verhältnisse und Bedingungen so zu verändern, dass ein vorhergesagter Abwärtstrend aufgehalten werden kann.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit seiner zentralen Lage und Anbindung an alle Verkehrssysteme hat gute Chancen, die düstere Vorhersagung positiv zu beeinflussen. Es kommt zum einen darauf an, zur Sicherung der industriellen Infrastruktur Fachkräfte in der Region zu halten und weitere zu gewinnen in den Landkreis zu ziehen. Zum anderen ist es wichtig, den Landkreis als Wohnstandort zwischen den Zentren Leipzig / Halle, Magdeburg und Dessau attraktiv zu machen.
Attraktiv ist eine Region dann, wenn sie neben Arbeitsplätzen und Wohnstandorten auch eine gute soziale und kulturelle Infrastruktur bietet und durch ein hervorragendes Nahverkehrsnetz die Anbindung an die Zentren leistet. Die Frage, ob junge Fachkräfte in die Region kommen oder hier bleiben hängt an der Frage von Kindertagesstätten und Schulen genauso wie an der Frage von Freizeitmöglichkeiten.
Ja, das Durchschnittalter wird in den nächsten Jahren ansteigen, das ist für jeden Einzelnen eine erfreuliche Nachricht. Für den Landkreis heißt es, gemeinsam mit den Gemeinden die Infrastruktur für das Leben im Alter zu verbessern. Barrierefreie Straßen und öffentliche Gebäude gehören genauso dazu wie Fragen der Gesundheitsversorgung.
Die Mittel für den Strukturwandel des Kohleausstiegs müssen genau dafür genutzt werden, den Landkreis und seine Gemeinden zu entwickeln. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass düstere Prognosen so nicht eintreten.