Kunst und kulturellen Reichtum für alle Hallenser erfahrbar machen

Im Neuwerk 7 hatte der Studierendenrat der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zum OB-Wahlforum eingeladen.

Keine Frage, Kunst und Kultur standen im Fokus des OB-Wahlforums der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Unter freiem Himmel hatte der Studierendenrat im Neuwerk 7 eingeladen und vom Ambiente war es wohl eines der sympathischsten Foren des Wahlkampfs. Okay, das gespannte Sonnensegel über dem Podium wurde eher zum Windfang und entlockte Swen Knöchel manch besorgten Blick nach oben. Jedenfalls blieb es trocken und auf der Baustelle nebenan hatte man auch freundlicherweise den Presslufthammer aus der Hand gelegt.

Swen Knöchel blieb seiner Linie treu – Halle soll eine Stadt für alle Menschen sein. Das betrifft auch die künstlerische und kulturelle Seite der Stadt, genauer gesagt, die Frage des Zugangs zu Kunst und Kultur. Von vielen Hallensern werde kaum wahrgenommen, was auf dieser Strecke in der Stadt passiert, meinte der OB-Kandidat der LINKEN. Das sei einerseits sicher eine Frage des Stadtmarketings, andererseits aber auch eine Frage der Sozial- und Bildungspolitik, deren Aufgabe es sein muss, Kunst und kulturellen Reichtum für alle Hallenser möglichst frühzeitig erfahrbar zu machen.

Die Stadt und der Oberbürgermeister müssten eine Art Klammerfunktion für die bildenden und darstellenden Künste ausüben und das zusammenführen, was Halle in dieser Richtung zu bieten hat. Weg von „unappetitlichen Verteilungskämpfen“ und einem Nebeneinander verschiedener Einrichtungen und Projekte, hin zu einem integrierten Stadtteilkonzept, das auch auf der engen Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Kunsthochschule basiert. Ein aktuelles Beispiel für diese Herausforderung sei etwa der baldige Leerstand der Neuen Residenz. „Dort wird dringend ein neues Nutzungskonzept gebraucht“, so Swen Knöchel.

Auch Fragen zur Bürgerbeteiligung an der halleschen Stadtpolitik kamen während des Wahlforums der Kunsthochschule auf den Plan. „Die Hallenser wollen sich vor allem dort einbringen, wo ihr eigenes Umfeld und ihre eigenen Lebensbereiche betroffen sind“, so der OB-Kandidat der LINKEN. Vor allem bei solchen Fragen, könnten durch Bürgerentscheide Priorisierungen herbeigeführt werden. Für Swen Knöchel ist das jedenfalls mit einem deutlich höheren Identifikationsgrad verbunden, als einen 1000-seitigen Bürgerhaushalt im pfd-Format zu lesen.

Die positive Entwicklung einer älter werdenden  Stadt sei die Gesamtherausforderung, der sich Swen Knöchel als neuer Oberbürgermeister von Halle stellen möchte. Sozialpolitik, mit dem Ziel eine gesellschaftliche Spaltung zu verhindern, werde er dabei immer als Querschnittsaufgabe betrachten, die sowohl bei Fragen der Wirtschaft oder der Stadtplanung als eben auch bei Fragen der Kunst und Kultur eine Rolle spielen muss.

KM