„…dass jeder seine eigenen Vorstellungen vom Leben in Halle verwirklichen kann“

Swen Knöchel und seine Konkurrenten um das Amt des Oberbürgermeisters trafen beim Wahlforum des Peißnitzhausvereins aufeinander.

Irgendwann rieb sich Swen Knöchel die Hände und verlieh seinem Wunsch nach einem heißen Kaffee Ausdruck. Es war frisch geworden beim Wahlforum des Peißnitzhausvereins, wo die sechs bisher feststehenden männlichen Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl zum Schlagabtausch unter freiem Himmel aufeinandertrafen. Kultur, städtisches Leben, Bildung und Wirtschaft standen im Mittelpunkt des Wahlforums, das am Peißnitzhaus schon Tradition hat.

Für die Kandidaten war das eine weitere und nicht die letzte Möglichkeit, ihre Vorstellungen vom Amt des Oberbürgermeisters unter die Leute zu tragen. „Ich will die Stimmung in der Stadt verbessern und dafür sorgen, dass jeder seine Vorstellungen vom eigenen Leben in Halle verwirklichen kann“, sagte Swen Knöchel. Was so schön klingt, ist keine leichte Aufgabe, das weiß auch der Kandidat der halleschen LINKEN. Soziale Verantwortung, wirtschaftliche Entwicklung und Bürgerbeteiligung unter einen Hut zu kriegen, hat sich Swen Knöchel auf die Fahnen geschrieben.

Ein öffentlicher Personennahverkehr, der für alle nutzbar und vor allem bezahlbar ist, gehört für den 38-jährigen Finanzbeamten unbedingt dazu. Genauso wie ein kulturelles Gesamtkonzept der Stadt nicht auf ein Kinder- und Jugendtheater verzichten darf, wie er meinte. Dem Fachkräftemangel, etwa in der Verwaltung und im Bereich der Erzieher_innen, entgegenzuwirken sei eine weitere wichtige Aufgabe. Ein tragfähiges Wirtschaftskonzept für Halle müsse sich vor allem der Förderung und Unterstützung junger Unternehmen widmen, wobei man die nächsten Jahre intensiv für die Entwicklung eines solchen Konzepts nutzen muss, sagte Swen Knöchel.

Einen heißen Tipp hatte der Kandidat der LINKEN im Übrigen mit einem Augenzwinkern in petto. Man war bei der Frage nach dem halleschen Hafen angelangt, den der CDU-Kandidat Bernard Bönisch als Wirtschaftsstandort gerade wachsen sieht. „Ja, vor allem für die Fischerei, die Karpfen dort sind wirklich groß“, meinte Swen Knöchel. Für Erheiterung unter den Gästen des Wahlforums am Peißnitzhaus hatte er damit jedenfalls gesorgt.

Differenziert äußerte sich der Kandidat der LINKEN schließlich zur Kooperation zwischen Stadt und Wirtschaft im Rahmen so genannter Public Private Partnership-Projekte (PPP). Diese müssten preiswerter und besser umgesetzt werden, denn die Prognosen solcher Projekte seien bisher nicht eingetroffen. Der Betrieb öffentlicher Gebäude, müsse darüber hinaus von PPP-Projekte ausgeschlossen sein. Das sei eine Kernaufgabe der Stadt, meinte Swen Knöchel.

Blieb letztlich Bildung und Kinderbetreuung als wichtiges Thema zu diskutieren, wo Swen Knöchel eine Priorität bei der Stärkung von Schulabschlüssen jenseits des Abiturs setzte. „Bildungserfolg darf nicht nur an der Anzahl der Gymnasiasten gemessen werden“, sagte er. In Sachen frühkindlicher Bildung befinde sich das Land mit dem Vorhaben des Kita-Ganztagsanspruchs für alle Kinder auf einem richtigen Weg. Es bedürfe der gemeinsamen Überlegung, wie Kindertagesstätten ausgerichtet werden, denn deren Stärke muss es sein, „dass Kinder lernen lernen“, so der der OB-Kandidat der LINKEN.

Eines machte Swen Knöchel wiederholt deutlich und er wird es mit Sicherheit immer wieder unterstreichen: In Halle etwas zu bewegen geht nur, wenn Verwaltung, Stadtrat und Bürger an einem Strang ziehen.

KM